Der Braun Schwarzgurt Lehrgang zu Füssen des Völkerschlachtsdenkmals hat schon seine Traditionen in Leipzig.

https://www.voelkerschlachtdenkmal.de/

Kampfkunst und nicht Sportkarate stand diesmal für die alten Hasen auf dem Programm; für die jüngeren stand natürlich der Wettkampf im Vordergrund. Am Samstag war das Programm für die ca. 70 Teilnehmer geprägt von Kumite-Kihon - also dem Hinführen zum Freikampf - und Kata.

Eine besondere 4er-Übung war, dass einer in der Mitte steht und sich gegen drei Angreifer verteidigen musste. Das hat schon seinen Anspruch. Hier müssen Richtungswechsel mit der richtigen Block- und Kontertechnik kombiniert werden. Um damit nicht alle zu überfordern wurde die Angriffstechnik jeweils angesagt. Naja, also, wenn in der Halle 70 Karate-Verrückte sind und ihren Angriff ansagen, dann hat das natürlich per se eine gewissen Lautstärke, die man natürlich als Angreifer überwinden muss damit derjenige in der Mitte einen auch versteht. Man will ja auch höflich sein und nicht unvermittelt angreifen. Leider machen das dann alle - also die Stimme leicht erheben. Am Ende hatte es mit An"sagen" nicht viel zu tun. Nun, es wird sich wohl so zugetragen haben wie um 1813. Vielleicht müssen wir deswegen immer nach Leipzig.

Es kann natürlich auch sein, dass die gute Küche der Grund dafür ist. Das ist zumindest die feste Überzeugung von Vater und Sohn Fünfstück, die auf den Autor vehement eingeredet haben doch die Soljanka Suppe zu probieren. (Das mit der Einladung habe ich im Übrigen ernst genommen und nicht vergessen!) Allerdings hat es einen kleinen Schönheitsfehler, weil die Soljanka eigentlich eine traditionelle russische Suppe ist. Aber die - also die Russen - waren vor 200 Jahren auch dabei und haben das Rezept sicher gleich dort gelassen. Wahrscheilich kann man das gugeln.

Dann ging es in die zweite Runde. Serviert wurde natürlich Kata. Während Frank Stuckemeier die Kanku-Dai mit den Violett/Braun-Gurten einstudierte und Hannes Röseler die Sochin mit den jüngeren DAN-Trägern auf den Wettkampf trimmte, zerpflückte Eugen Landgraf Sensei die Gojushiho-Dai mit den höheren Dangraden. Ungewohnt früh ging es dann unter die Dusche und darauf in den Thüringer Hof. Schon um 21.30 Uhr hatte sich dann Bundestrainer Nagai Shihan verabschiedet. Eine Erkältung war der Grund, die ihn zur Ruhe zwang. 

Am Sonntag ging es mit gleichem Fokus weiter; nur die Übungen wechselten. So musste sich ein Verteidiger gegen 10 in Reihe aufgestellten Karatekas erwehren. Die Technik war wieder frei wählbar und während die Angreifer immer wieder Zeit zum Luft holen hatten, um mit Volldampf anzugreifen, ging selbiger nach und nach dem Verteidiger aus. Das Leben ist kein "Schlotzer, sonst wäre es süß und klebrig." (Für alle, die wie ich kein schwäbisch in der Grundschule hatten. Ein Schlotzer ist ein Lolli oder Lutscher. Sagt Eugen Sensei. Im Duden steht allerdings Schnuller. Also entweder hat der Duden keine Ahnung oder Eugen Sensei. ... äh ... der Duden. Ist sicherer. :-)

Im folgenden wurden die Katas in unterschiedlichen Gruppen nacheinander trainiert. So blieb Zeit zum Erholen und man konnte sich auf die spezielle Herausforderung einstellen.

Alles in allem war es ein gelungener Lehrgang.

Die Halle war wieder schlecht zu finden - Check -,

der Thüringer Hof hatte lecker aufgetischt - Check -

und Roy Richter hatte seinen Honig mitgebracht - Check -.

Es wurde nichts vermisst. ;-)

Danke nach Leipzig für einen gelungenen und würdigen Braun/Schwarzgurt-Lehrgang!

... ach ja ... die Soljanka ... ein Rezept irgendwo aus den Weiten des Internets ...  

Soljanka nach Moskauer Art (4 Personen):

Zutaten

500 g Fleisch (oder Fisch bzw. Pilze, Wurst, Würstchen)
Zwiebel(n)
2 EL Butter, Margarine oder Öl
2 EL Tomatenmark, Tomatenketchup oder Letscho
4 kleine Salzgurke(n) oder Essiggurken, klein geschnittene
Tomate(n)
1 EL Kapern
Lorbeerblatt
1/2  Zitrone(n)
 n. B. Petersilie oder Dill, gehackt
  Salz und Pfeffer
2 Liter Brühe, heiße