Das Team um Frank Stuckemeier, welches die Demo-Vorführung zur Prüfung zum 6.DAN begleitete und zugleich selber eine DAN-Prüfung ablegte
vlnr.: Thomas Steiling 3.DAN, Lukas 2.DAN, Jörg Fichna 4.DAN, Frank Stuckemeier 6.DAN, Markus Boy 4.DAN, Michael Surkau 4.DAN
Einmal im Jahr trifft sich die eingeschworene Gemeinde des traditionellen Karate des S.K.I.D. Shotokan Karate International e.V. zu einem gemeinsamen Event, dem sogenannten Natsu no Gasshuku (Sommerlehrgang). Das ist die Gelegenheit um eine Prüfung zum Schwarzgurt, dem sog. DAN, abzulegen. Dementsprechend hochkarätig ist das Teilnehmerfeld von fast 200 Kampfsportlern und das der anwesenden Meister. Neben den beiden Bundestrainern für Deutschland, Akio Nagai Shihan (9. Dan), und Italien Masaru Miura Shihan (9. Dan) war extra aus Japan Yasuyuki Aragane Shihan (8. Dan) angereist. Die Aufgabe war damit klar umrissen; vor diesem Gremium musste man bestehen.
Während jeder Prüfling normalerweise ein Programm durchläuft, welches die unterschiedlichen Aspekte der Kampfkunst behandelt, durfte Frank Stuckemeier sich die Kata (Form; Schattenboxen), die er präsentieren wollte, frei wählen. Glanzstück war es dann diese Kata in der Anwendung darzustellen. Hierbei erhielt der Abteilungsleiter des GTV reichlich Unterstützung von den Sensei (Meister) aus den umliegenden Dojo (Karate-Verein) von Münster bis Bad Oeynhausen, die ihm als Kombattanten zur Seite standen. In diesem Show-Kampf wurde er von drei Gegnern angegriffen und musste sich analog der Techniken aus der Kata verteidigen. Die Interpretation wurde natürlich Publikums-wirksam angepasst, so dass die vier Karateka des Demo-Teams am Ende der Vorführung tosenden Applaus von den Zuschauerrängen erhielten.
Bemerkenswert ist, dass jeder im Demo-Team selber eine Prüfung an dem Tag zu bewältigen hatte und sich dennoch gerne für dieses Ereignis zur Verfügung stellte. Grund dafür ist sicherlich die langjährige Zusammenarbeit der einzelnen Dojo des Verbandes aus der Region Münsterland/OWL untereinander. Diese läuft unter dem Namen Tomo (gemeinsam). Auf der anderen Seite erschwerte es die Vorbereitung, weil man sich für das Einstudieren des gemeinsamen Show-Kampfes immer mindestens für 40 Minuten ins Auto setzen musste. Zuletzt waren sich aber alle einig, dass sich dieser Aufwand gelohnt und es das Gemeinschaftsgefühl gestärkt hatte.
Bild: Aktionsreich waren natürlich die Kämpfe bei den Schwarzgürteln wie man unschwer erkennen kann.
Nicht einfacher hatten es die ausrichtenden Dresdener Vereine mit den japanischen Namen Torii, Nitta und Yagyu. Sie hatten wieder ganze Arbeit geleistet und ein perfektes Event auf die Beine gestellt. Besonders dankbar sind die Prüflinge, die nochmal Extra-Zeiten in der Turnhalle für den letzten Feinschliff in der Vorbereitung wahrnehmen konnten.
Am Ende wurde noch kräftig gefeiert. Ganz besonders ist es natürlich, wenn ein Schüler (und Freund) den langen Weg vom Münsterland in die Sächsische Schweiz auf sich nimmt, um dann als schwerzhafte Anerkennung einen Pokal mit der Billardkugel Nr.6 zu überreichen. Und das, obwohl er am Lehrgang selbst nicht teilnahm. Ganz lieben Dank an dieser Stelle!
Nach unserem westlichen Verständnis bewirbt man sich auf eine Prüfung und fragt, ob man sich dieser Herausforderung stellen darf. Im traditionellen Karate wartet man darauf, dass der Sensei (Meister) diese Entscheidung trifft. Falls dem so ist, bedankt man sich für das Vertrauen. So geschehen ist dies beim letzten Sommerlehrgang 2016 als der jetzige Träger des 6.DAN vom Bundestrainer darauf angesprochen wurde. Damit war etwas entschieden, was nicht nur eine weitere DAN-Prüfung war, denn wie schon oben erwähnt als höchster Schwarzgurt des Verbandes im Bundesland NRW bringt dieses sicher weitere Erwartungen mit sich.