Der Weg nach oben ist steinig

 

Mehr als 80 Teilnehmer haben sich dieses Jahr als Crème de la Crème des Fachverbandes S.K.I.D. Shotokan Karate International Deutschland e.V. in Ostbevern eingefunden, um den Deutschen Meister der unterschiedlichen Klassen dieses Karatefachverbandes zu küren. Es waren Kampfkünstler aus dem ganzen Bundesgebiet angereist. So auch vier Teilnehmer aus der Dalkestadt Gütersloh einschließlich „Fanclub“. Diese nahmen neben der Deutschen an der gleichsam ausgerichteten Nachwuchsmeisterschaft teil.

 

Was schade ist, dass die Beteiligung von Aktiven an solchen Veranstaltungen über die Jahre stetig abnimmt. Das hat zum einen negative Auswirkungen auf die Organisation, weil zumeist kurzfristig Kategorien zusammengefasst und „alles umgestellt“ werden müssen. Und zum anderen werden Kämpfer miteinander konfrontiert, wo Gürtelfarbe und Alter teilweise weit auseinanderklaffen.

 

Bei dem Vergleich der Kata mag das noch halbwegs passen, beim Kumite wird es schwer. Die Kata ist ein vorgeschriebener Ablauf von Techniken und wird gerne als Schattenboxen bezeichnet, weil man sich den Gegner als Hologramm dazu denken muss. Beim Kumite ist das Hologramm aus Fleisch und Blut. Wenn dann ein 12 jähriger Steppke gegen einen erwachsenen Mann antreten muss, ist das auch nur deswegen möglich, weil ein Kontakt und somit eine Trefferwirkung strikt verboten sind. Leider sind Theorie und Praxis zwei ungleiche Schwestern.

 

Ging es bei den violetten Gürtelträgern wie David und Henning noch gut, die sich trotz der enormen Ungleichheit eine Runde weiterkämpfen konnten, verlief es bei den Braungurten nicht mehr so glatt. Da wurde weniger zimperlich gekämpft und zu weit reichende Schläge leider nicht von den Kampfrichtern geahndet. So kam es, dass der 16jährige Hendrik im Laufe des Turniers immer wieder von unsauber kämpfenden über 20jährigen Gegnern einen Schlag ins Gesicht hinnehmen musste.

Es ehrt ihn, dass er dennoch weiterkämpfte und sogar einen Kampf mutig für sich gewinnen konnte – und dabei fair blieb.

 

So war dieses Jahr die Beverhalle des kleinen Ortes Ostbevern bei Warendorf Zentrum der Deutschen Meisterschaften.

Man hatte sich bewusst für diesen Ort entschieden und nicht die Warendorfer Sportschule wie in den Jahren zuvor gewählt. Denn vor fast fünf Jahren hat der Ausrichter Jörg Fichna dort ein neues Dojo mit dem Namen YamaUchi Yodo gegründet. Dojo ist das japanische Wort für Verein, der wörtlich übersetzt „Ort des Weges“ heißt. Was japanisch traditionell klingt, trägt auch solche Inhalte. Diese versuchen die umliegenden Dojo aus dem Münsterland ( Greven, Reckenfeld, Telgte, Warendorf-Einen&Beelen) bis OWL (Herford, Bad Oeynhausen und Gürtersloh) zu vermitteln und arbeiten in einem Tomo genannten Verbund seit Jahren zusammen. Einer der dabei herausspringenden Vorteile ist, dass so junge Standorte wie Ostbevern mit der entsprechenden Unterstützung in der Lage sind eine Meisterschaft solchen Ranges auszurichten.

 

Vielleicht wird die nächste Deutsche Meisterschaft in naher Zukunft wieder in unserer Region ausgerichtet. So kommt man nicht aus der Übung. Allen Helfern und dem ausrichtenden Dojo sei an der dieser Stelle ein großes Lob und gleichschwerer Dank entgegengebracht.

 

Bild unten: Ein seltener Anblick. Frank Stuckemeier mit Krawatte. Der Träger des 6.DAN und Leiter der hiesigen Karateabteilung beim GTV mit letzten Tipps für seine Starter auf dem Weg seine Pflichten als Kampfrichter wahrzunehmen. 

Weiter Bilder gibt es bei den Westfälische Nachrichten

Dort sind unter anderem die folgenden zu finden:

Finalkampf zwischen Michael Surkau und Marcus Ebertseder. Leider musste Ebertseder später ins Krankenhaus wegen eines Treffers durch einen Mae-Geri (Fußtritt) in die Magengegend. 

Wehrhafte Frauen: Nicole Grunewald und Julia Wehnert schenken sich nichts.

 

Schmerz ist vergänglich, Ruhm währt ewig.

 

Unsere Jungs David und Henning bei der Gymnastik.

Unsere Geschwister aus Beelen voll konzentriert. (Nils, Carla, Luisa, Jolina)

 

Die Teilnehmer der Nachwuchsmeisterschaft. (4x Hojo vorweg: Carla, Jolina, Nils, Hendrik, ...)