Bild Copyright (c) Wiengarten: 12 Medaillen gehen an Hojo

Vorne im Bild ist der Schrimherr Akio Nagai Shihan, der Bundestrainer, Großmeister und Träger des Bundesverdienstkruezes am Bande in einem ist. Dahinter v.l. die drittplatzierte Luisa Schlingmann (Hojo), die Deutsche Meisterin Alina Scholz (Hojo) und die zweitplatzierte Sandra Hoffman aus Dresden.

Dieses Jahr vergab der deutsche Karate Fachverband Shotokan Karate International Deutschland e.V. (S.K.I.D.) die Deutsche Meisterschaft an das Dojo Hojo mit Sitz in Gütersloh und Warendorf/Beelen. Dieses hochwertige Event wurde nun zum 2.Mal im Kreis Warendorf ausgetragen. Im Fahrwasser dieser jährlichen Begegnung werden gleichzeitig die bundesweiten Nachwuchsmeisterschaften ausgetragen.  

Die zahlreichen Besucher wurden Zeuge wie der stellvertretende Bürgermeister Helmut Suer und der Vorsitzende des Blau-Weiß Beelen e.V. Walter Hülskötter darüber bei der Eröffnung Ihren Stolz zum Ausdruck brachten und dem Trainerpaar Frank Stuckemeier (6.DAN, GTV in Gütersloh) und Thomas Steiling (3.DAN, Blau-Weiß Beelen) für den 2. Coup nach 2011 dankten.   

So belagerten mehr als 80 Karateka die beiden Hallen diesseits und jenseits des Axtbaches. Während in der Grundschulturnhalle nur übernachtet wurde, wurde in der Axtbachhalle am Samstag, den 19.10.2019, hart um die Pokale gekämpft. Da jeder Karate-Verein einen japanischen Namen trägt, wurden Namen aufgerufen wie Shimazu, Yamauchi Yodo, Maeda und Kamakura. Die Gruppe im „BlauWeiß“ und GTV nennt sich Hojo. Zusammen stellte man 17 Sportler, die zum Großteil an der Nachswuchs- (NWM) aber auch schon mit sechs Sportlern an der Deutschen Meisterschaft (DM) mitstreiten konnten. Teilweise dürfen Sportler an beiden Turnieren teilnehmen, weil die Kombination aus Qualifikation (Kyu-Grad bzw. Gürtelfarbe) und Alter dieses zulassen. Das kann in zwei Richtungen wirken: zum einen hat man mehr Zeit ins „Turnier zu finden“ aber auf der anderen Seite kann man aufgrund von Verletzungen an der folgenden DM nicht mehr teilnehmen. Letzteres traf leider den ein oder anderen der jungen Männer bedingt durch die Kräfte zehrenden Kämpfe beim sog. Kumite. Aber dazu später mehr.

 

Das beste Ergebnis ist natürlich der Deutsche Meistertitel, den Alina Scholz im Bereich Kata der Damen nach Beelen holte. Sie war aufgrund der diesjährigen Teilnahme an der WM in Tschechien der große Hoffnungsträger der Hojo und wurde damit Ihrer Rolle voll gerecht. Mit etwas Abstand folgte Ihr die Nachwuchskämpferin Luisa Schlingmann mit dem 3.Platz.

Kata ist neben Kumite (Freikampf) der zweite Bereich in dem die Kämpfer antreten können. Dieser wird häufig als Schattenboxen bezeichnet und stellt einen imaginären Kampf ohne Gegner dar. Man kann sich das ähnlich einer Kür beim Turnen oder Eiskunstlaufen vorstellen.  

Offensichtlich war damit bei Luisa die Strategie schon voll aufgegangen; nämlich an der NWM teilzunehmen, um genau den oben beschriebenen  Effekt des „Warmlaufens“ zu nutzen. Dort - bei der NWM - holte sie sich schon mit dem 1.Platz reichlich Selbstbewußtsein. Carla Freckmann schaffte es bei der NWM auf den 3.Platz, konnte sich aber später gegen die Konkurrenz bei der DM in dieser Kategorie nicht mehr durchsetzen. Das klappte beim Kumite (Freikampf) umso besser. Hier belegte Alina den 2. und Carla den 3.Platz.

Die Nachwuchs-Männer ab 16 Jahren und Braungurt hatten sich in der Kata bei der NWM noch gut verkaufen können und Hendrik Stuckemeier sicherte sich den dritten Platz bei Kata. Nils Müller, der durchaus Ambitionen hatte hier einen Platz zu besteigen, zeigte Nerven und hielt die vorgeschriebene Technikabfolge nicht ein. Beim Kumite war Alexander Halbuer die große Überraschung und erkämpfte sich den 3.Platz. Damit hatte wohl am wenigsten er selber gerechnet, weil er bisher keine nennenswerte Turniererfahrung aufgebaut hatte.

Bild Copyright (c) Wiengarten: Links Alex beobachtet konzentriert seinen Gegner.

 

Diese drei traten zu guter Letzt bei den Mannschaftskämpfen im Kumite an und mussten sich nach Verlängerungen  dem Team Shimazu aus Münster-Greven und Kuroda aus Sachsen geschlagen geben. Leider fielen später durch Verletzungen Nils sowie Hendrik aus und eine Teilnahme an der DM war dann nicht mehr möglich.

Bei den Kindern konnten sich Raik mit einem 1. & 2. Platz Kumite&Kata und Laurin mit einem 3.Platz Kumite in Szene setzen. Bei den Kindern wird nicht frei gekämpft, sondern eine vorgeschrieben Technikabfolge mit Partner erwartet.

In Summe war es eine gelungene Veranstaltung, die durch viele unermüdliche Helfer aus der Elternschaft und aus den umliegenden befreundeten Dojos (Shimazu, Kamakura, Yamauchi Yodo, Maeda, Taiyo) getragen wurde. Letztere bilden einen losen Verbund und unterstützen sich gegenseitig wie in einem virtuellen Unternehmen.

Den vielen Eltern und Helfern sei an dieser Stelle nochmal ganz herzlicher Dank ausgesprochen!    

 

 

Copyright (c) Wiengarten: Zufrieden waren v.l. Dojo-Leiter Hojo Beelen Thomas Steiling (3.DAN), Bundestrainer Akio Nagai (9.DAN) und Dojo-Leiter Hojo Frank Stuckemeier (6.DAN).